Eine Parodontitis, umgangssprachlich auch Parodontose genannt, ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparats, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Sie kann unbehandelt zu Zahnverlust führen und stellt somit eine ernstzunehmende Erkrankung dar. Eine systematische Behandlung ist notwendig, um die Ausbreitung der Entzündung zu stoppen und den Erhalt der Zähne zu sichern. In diesem Artikel erfährst du, was zu einer Parodontitis-Behandlung gehört.
Diagnosestellung der Parodontitis
Zunächst ist eine Diagnosestellung notwendig. Der Zahnarzt oder die Dentalhygienikerin untersucht das Zahnfleisch und den Kieferknochen mittels einer klinischen Untersuchung sowie Röntgenbildern. Eine Mikrobiologie-Untersuchung kann gegebenenfalls zusätzliche Informationen liefern. Auf diese Weise wird das Stadium der Erkrankung bestimmt und eine individuelle Behandlungsplanung ermöglicht.
Reinigung der Zahnfleischtaschen
Die Reinigung der Zahnfleischtaschen ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung. Bei einer Parodontitis haben sich Bakterien in den Zahnfleischtaschen angesiedelt, wo sie Zahnbelag und Zahnstein bilden und dadurch die Entzündung aufrechterhalten. Durch eine Reinigung der Zahnfleischtaschen sollen die Bakterien entfernt werden, um die Entzündung zu stoppen. Es gibt zwei Arten von Behandlungen, die sogenannte offene und die geschlossene Behandlung.
Offene Behandlung
Bei der offenen Behandlung wird das Zahnfleisch unter Vollnarkose geöffnet, um direkten Zugang zu den Zahnfleischtaschen zu erhalten. Dabei wird der Zahnbelag und Zahnstein gründlich entfernt. In schweren Fällen kann es notwendig sein, auch entzündetes Gewebe zu entfernen. Diese Methode ist invasiver als die geschlossene Behandlung, da das Zahnfleisch operativ geöffnet wird.
Geschlossene Behandlung
Bei der geschlossenen Behandlung wird das Zahnfleisch lokal betäubt und dann vorsichtig gelöst, um Zugang zu den Zahnfleischtaschen zu erhalten. Der Zahnbelag und Zahnstein werden ebenfalls entfernt, jedoch ohne dass das Zahnfleisch operativ geöffnet werden muss. Diese Methode ist weniger invasiv als die offene Behandlung und wird oft bei weniger schweren Fällen angewendet.
Ergänzende Maßnahmen
Neben der Reinigung der Zahnfleischtaschen können auch ergänzende Maßnahmen wie Antibiotika oder lokale antiseptische Behandlungen eingesetzt werden. Antibiotika können helfen, die Bakterienbelastung im Mund zu reduzieren und somit die Entzündung zu bekämpfen. Antiseptische Behandlungen wie das Spülen mit Chlorhexidin oder das Auftragen von Antibiotika-Gelen auf das Zahnfleisch können zusätzlich zur Reinigung der Zahnfleischtaschen angewendet werden, um die Bakterienbelastung weiter zu reduzieren.
Nachsorge
Die Nachsorge ist ein wichtiger Bestandteil der Parodontitis-Behandlung. Hierbei werden regelmäßige Kontrolluntersuchungen und professionelle Zahnreinigungen empfohlen. Bei diesen Terminen wird das Zahnfleisch erneut untersucht und gereinigt, um sicherzustellen, dass die Entzündung nicht wiederkehrt. Auch die Mundhygiene zu Hause spielt eine wichtige Rolle, um die Entstehung von Plaque und damit einer erneuten Entzündung zu vermeiden.
Fazit
Eine Parodontitis-Behandlung besteht aus verschiedenen Schritten, um die Ausbreitung der Entzündung zu stoppen und den Erhalt der Zähne zu sichern. Dazu gehört die Diagnosestellung, die Reinigung der Zahnfleischtaschen sowie ergänzende Maßnahmen wie Antibiotika oder lokale antiseptische Behandlungen. Wichtig ist auch die Nachsorge, die regelmäßige Kontrolluntersuchungen und professionelle Zahnreinigungen einschließt. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Patienten und Zahnarzt ist hierbei entscheidend, um den Behandlungserfolg zu sichern und das Risiko von Folgeerkrankungen zu minimieren. Die Zahnarztpraxis Simon in Stuttgart unterstützt Sie gerne im Kampf gegen Parodontitis. Vereinbaren Sie einfach einen Termin und lassen Sie sich von uns beraten und behandeln. Wir freuen uns auf Sie!